Am Ende des Jahres wird in den meisten Unternehmen ein Wertschätzung und Performance Review gemacht. Die Reflexion und das Lernen aus Erfahrungen birgt sehr viel Potential zur Weiterentwicklung. Aber nur einmal im Jahr?
Etwas veraltet das Konzept…. Vor allem wenn man bedenkt, was auch Studien beweisen, dass man maximal die letzten 3 Monate richtig beleuchten kann, eil man meist nur die kurzfristigen Erfolge im Kopf hat.
Ist das wirklich sinnvoll? Ich denke nicht.
Es geht meist mit einer Frage los: Denke doch mal an das letzte Jahr. Worauf bist du besonders stolz? Welche erfolge fallen dir ein?
In Unternehmen, die die Prinzipien der Positiven Psychologie (oder des Positive Organizational Scholarships) ernst nehmen und in die Praxis umsetzen, sind solche Fragen nach einem Projekt oder Berufsjahr nicht verwunderlich.
Es ist nicht überraschend, wenn in solchen Unternehmen der Chef nach der Nennung einiger Punkte noch weitere hinzufügt und das sagt, was er an dem Mitarbeiter wertschätzt, der in seiner Runde sitzt. Und stellen Sie sich vor, Kollegen stimmen noch in den Lobgesang ein und schenken diesem Mitarbeiter ebenfalls ihre positiven Wahrnehmungen… Auch die Dinge die vielleicht nicht so gut waren. Da steckt das allermeiste Entwicklungspotential drin.
Energie pur! Commitment! Drive! Zugehörigkeitgefühl! Alles was ein Unternehmen und die Mitarbeiter brauchen um im Job glücklich zu sein.
Leider (noch) nicht die Normalität in Unternehmen. Und leider auch noch nicht im privaten Umfeld.
Es mag viele Dinge geben, die wir aus unserer Arbeit ziehen: Spaß, Inspiration, Lektionen für’s Leben, Kraft und Energie, Bindungen, persönliche und berufliche Entwicklung..
Aber meiner Meinung nach gibt es nichts Wertvolleres als das Wissen, von Bedeutung zu sein, das Wissen, einen einzigartigen Wert für das große Ganze beizutragen – und dafür Anerkennung zu bekommen.
Ehrlich wertgeschätzt zu werden, hebt die Stimmung und Energie der Mitarbeiter. Und es erhöht gleichzeitig das Engagement, fand eine weltweite Studie von Towers Watson heraus.
Im schlimmsten Fall fühlen wir uns sehr unsicher, wenn wir weder wahrgenommen noch (wert) geschätzt werden.
Selbstsicherheit und den eigenen Wert zu kennen ist das allerwichtigste um gut in seinem Job zu sein und vor allem gesund. Ungesund ist wenn man ohne Wertschätzung jahrelang eben dieser hinterherläuft durch 12 Stunden Tage und Nächte um zumindest etwas Anerkennung zu bekommen. Das ist oft die Realität. Ebenso wie das Spiel mit der Angst der MitarbeiterInnen den Job zu verlieren.
Wenn unsere Werte allerdings in Gefahr sind, kann es passieren, dass unsere Gedanken vornehmlich zu den Unterschieden zwischen eigenen und fremden Werten abschweifen.
Die Aufmerksamkeit auf unsere Wertschaffende Arbeit schwindet. Geschieht dies über mehrere Wochen oder Monate, ist nicht nur die Arbeitsqualität in Gefahr, sondern ebenso unsere Zufriedenheit.
Doch Führungskräfte müssen nicht immer ihre eigenen Werte durchboxen. Es genügt häufig, die Werte und die diese Werte vertretende Person anzuerkennen und zu wertschätzen.
Geschieht noch nicht einmal das, passiert mit hoher Wahrscheinlichkeit das, was Reinhard Sprenger (Sprenger, 2008) wunderbar in einem Satz zusammenfasst:
Menschen kommen zu Unternehmen, aber sie verlassen Vorgesetzte.
MitarbeiterInnen müssen wissen was sie gut machen und was nicht und vor allem dafür anerkannt werden, sichtbar sein und sehen was andere im Unternehmen machen und welchen Impact diese Dinge haben. Auf das Unternehmen und auf die Mitarbeiterinnen/Teams direkt. Also auf den Tagesablauf, die individuellen Ziele und Bedarfe.
Wertschätzung fängt nicht bei Feedback an sondern bei dem Umstand MitarbeiterInnen ein gutes Gefühl zu geben und die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass es möglich ist sich im Job zu entfalten und hervorragende Leistungen zu bringen.
Ganz nach dem Motto: Ziele setzen und Herausforderungen angehen, Feedback bekommen und einholen, Anerkennung bekommen und unter Umständen dafür belohnt werden. Dieser einfache Prozess sorgt für maximale Wertschätzung und höchste Mitarbeiterzufriedenheit und dadurch am Ende für bessere Leistung und eine gesündere Organisation.
Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, kommt gern auf uns zu.